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Die Menisken sind sichelförmige Knorpelscheiben zwischen dem Schienbeinplateau und den kufenförmigen Oberschenkelkondylen (vgl. Darstellung der Anatomie). Sie dienen der Formangleichung dieser Knochen – die Lastübertragungszone wird hierdurch etwa verdreifacht. Außerdem haben sie einen Stoßdämpfereffekt und tragen mit den Bändern zur Stabilisierung und Führung des Kniegelenkes bei.
Bei jeder Kniebewegung unter Belastung werden sie regelrecht durchgewalkt. Diese hohe mechanische Beanspruchung führt auf Dauer zu Ausfransungen oder Riss-Bildungen der Menisken, zum Verschleiß also. Eine Drehung im gebeugten Knie mit gleichzeitiger hoher Krafteinwirkung (Beispiel: Stollenschuhe bleiben beim Fußballspiel im Rasen in vollem Lauf hängen) kann in seltenen Fällen einen intakten Meniskus reißen lassen. Oft kommt es hierbei auch zu Bandverletzungen. Meistens allerdings geht ein mehr oder minder ausgeprägter Verschleiß dem Riss voraus. Eine solche Degeneration tritt entweder spontan auf (Altersgipfel in der 4. und 5. Lebensdekade oder ist Folge wiederholter Überlastungen [Mikrotraumata] durch häufiges Arbeiten in der Hocke oder kniebelastende Sportarten.
Es gibt ganz verschiedene Riss-Formen. Ein verschlissener Meniskus franst häufig aus (im Bild F). Daneben kommen Radiär- (R) und Tangential-Risse (T) vor. Eine Sonderform ist der sogenannte Korbhenkel-Riss (K).
Ist ein Meniskus defekt, so wirken die gerissenen Anteile häufig wie Fremdkörper im Gelenk, führen also zu einer erheblichen Störung der Passform und damit der Funktion. Die operative Sanierung ist dann erforderlich. Meist ist sie über eine Kniegelenkspiegelung [arthroskopisch] möglich. Der Operateur wird, wie die rote Linie im Bild zeigt, möglichst viel vom intakten Meniskus stehen lassen: Je mehr man entfernt, um so wahrscheinlicher ist ein frühzeitiger Verschleiß.
Der Meniskus ist lediglich an der Basis, da, also, wo er an der Kapsel befestigt ist, mit Blutgefäßen versorgt. Das ist in dem anatomischen Präparat zu sehen: Hier wurde schwarze Farbe in die Gefäße gespritzt.
Folge dieser Form der Durchblutung ist, dass ein Riss nur basis-nah heilen kann. Voraussetzung hierfür ist in aller Regel, dass der Riss durch eine Naht zusammengezogen wird. Das ist bei weiter an der Sichel-Schneide
gelegenen Rissen leider nicht möglich; der Meniskus ist dort nicht durchblutet, eine Naht würde nicht heilen. Dann wird der Operateur die defekten Anteile so sparsam wie möglich entfernen [resezieren] (rote gestrichelte Linie in der obigen Skizze).
Gelegentlich bilden sich Zysten [Ganglion] an der Meniskusbasis aus. Die sind mit einer mehr oder weniger geleeartigen Flüssigkeit gefüllt. In über 85% aller Fälle besteht gleichzeitig ein Meniskusriss. Freilich sollte dieser dann wie oben beschrieben behandelt werden. Die alleinige Entfernung des Ganglions ohne Behebung der Ursache bringt meistens gar nichts.