i Deren Kreuz hat |
Zum animierten Christen/Hakenkreuz wurde ich durch den kirchliche Propaganda-Slogan Unser Kreuz hat keine Haken
angeregt. Hiermit wollten die katholische und evangelische Kirche gemeinsam zu Protesten gegen den AfD-Parteitag in Köln im April 2017 aufrufen.
Damit gebärden sich die Kirchen wieder einmal politisch korrekt
. Das taten sie, wie ich im Exkurs Nazi-Bischöfe aufzeigte, auch zur NS-Zeit. Damals hetzten sie gegen Juden, jetzt gegen Rechte:
Wir lehnen Hass, Polarisierung und gegenseitige Abwertung als Mittel von Politik und gesellschaftlichem Diskurs entschieden ab. Wir wenden uns dagegen, Sorgen und Ängste von Menschen - gleich welcher Herkunft, Nationalität und Religion - gegeneinander auszuspielen.
tönte der katholische Kölner Stadtdechant Robert Kleine mutig
gegenüber der AfD. Seine Brüder im christlichen Geiste taten dagen seinerzeit kund:
Eine deutsche evangelische Kirche hat das religiöse Leben deutscher Volksgenossen zu pflegen und zu fördern. Rassejüdische Christen haben in ihr keinen Raum und kein Recht. Die unterzeichneten deutschen Evangelischen Kirchen und Kirchenleiter haben deshalb jegliche Gemeinschaft mit Judenchristen aufgehoben.
Auf den ersten Blick scheint, dass beide Zitate diametral entgegengesetzt sind, dass die Kirche inzwischen geläutert ist. Ist das so? Gemeinsam haben beide Erklärungen, dass sie dem jeweiligen Zeitgeist entsprechen, eben politisch korrekt
sind; damit eben nicht mutig sondern einfach billig sind. Wirklich mutig waren Menschen wie Dietrich Bonhoeffer, auf den ich bereits verwies. Sie bilden eine seltene Ausnahme.
Hier soll nicht gesagt werden, dass die Weltsicht der AfD nicht kritisiert werden sollte. Was ich sagen will, ist, dass es keineswegs sicher ist, dass dem Christenkreuz nicht doch wieder Haken wachsen oder es sonstwie deformiert wird, wenn es opportun erscheint.
Ich selbst schätze beide Kreuz-Symbole nicht, halte sie für widerwärtig, um genau zu sein. Das sollte hinsichtlich des Hakenkreuzes selbstverständlich sein (wenn auch die Kirchen das, wie oben belegt, nicht immer so sahen). Was das heilige
Christenlogo angeht, so ist dieses bei nüchterner Betrachtung ein verabscheuenswertes Folterinstrument. Das sehe nicht nur ich so:
Das leidige Marterholz, das Widerwärtigste unter der Sonne, sollte kein vernünftiger Mensch auszugraben und aufzupflanzen bemüht seyn.
Johann Wolfgang von Goethe