Das Bild oben zeigt eine Judensau
, eine Abbildung aus dem Hochmittelalter: Die Sau säugt Juden, erkennbar an den spitzen Hüten. Diese Abbildungen dienten nicht nur, um den Christenmenschen die Unreinheit der Judenuntermenschen vor Augen zu führen, sondern auch der gezielten Beleidigung der Juden selbst. Oft waren sie bewusst in Richtung des Judenviertels angebracht. Auch heute noch sind solche Machwerke an vielen Kirchen und Domen in ganz Europa zu sehen – zum Teil ohne jeden Kommentar oder gar Distanzierung.
Martin Luther war sehr angetan über das hier abgebildete Kunstwerk
. In seinem Pamphlet Von den Jüden und iren Lügen
schreibt er 1543:
Es ist hie zu Wittenberg an unserer Pfarrkirche eine Sau in Stein gehauen; da liegen junge Ferkel und Juden drunter, die saugen; hinter der Sau steht ein Rabbin, der hebt der Sau das rechte Bein empor, und mit seiner linken Hand zieht er den Pirzel über sich, bückt und guckt mit großem Fleiß der Sau unter dem Pirzel in den Talmud hinein, als wollt er etwas Scharfs und Sonderlichs lesen und ersehen. Daher haben sie gewisslich ihr Schem Hamphoras.
Pirzel | Schweineschwanz |
Rabbi | Gelehrter innerhalb der jüdischen Tradition |
Schem Hamphoras |
hebräischer Name für den unaussprechlichen Namen Gottes |
Talmud | eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums |
siehe auch: http://www.christliche-sauerei.de