Deutungshoheit ist laut Wikipedia das vermeintliche Recht und damit auch die Macht, etwas allein und mit allumfassender Gültigkeit deuten
– und damit werten – zu können oder zu dürfen. Der Wortteil Hoheit
impliziert hierbei eine ihr innewohnende Autorität, die Voraussetzung für ihre Akzeptanz ist.
Genau das beansprucht Religion in vielerlei Hinsicht, etwa im Sinne des Schöpfungsmythos oder mit der Perversion der Ethik zur Moral. Diese Hoheit gründet in der Tat auf Macht, begründet diese auch – ein religiöser Teufelskreis.
Dieser ungerechtfertigte Anspruch ist Motivation der Kirche, nicht etwa die für die Religion existenzbedrohende Wahrheitsfindung, der Wunsch, Fakten zutreffend zu deuten. Im Gegenteil: Im bisweilen verzweifelten Bemühen, die Machtverhältnisse zu betonieren, verbeißt sich der Verein immer wieder in kontrafaktischen Behauptungen (siehe etwa Galileo oder den Irrsinn um die Jungfrauengeburt).