Exkurs:
Atheismus

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Der Begriff Atheismus (wörtlich: Gottlosigkeit) wird von einigen Gottlosen als Propagandabegriff Gläubiger abgelehnt. Er unterstellt nämlich, dass etwas fehle. Das sehen diese Atheisten keineswegs so. Als Beispiel: Jemanden, der nicht an das Fliegende Spaghettimonster glaubt, würde man nicht als A-Spaghettimonster-isten bezeichnen, sondern die Ablehnung eines solchen Unsinns für ein Merkmal eines gesunden Verstandes ansehen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich den Begriff Atheismus hier trotzdem.

Zum Vorwurf, der Unglaube der Atheisten sei ebenfalls eine Art Glaube, der auch noch dogmatisch vertreten werde, erlaube ich mir einen Exkurs.

Ein weiterer Exkurs behandelt die befremdliche Tatsache, dass manche Atheisten quasi-religiös angebetet werden, das mitunter gar einfordern.


Agnostizismus

Flowchart Gott

Aus Gründen der Redlichkeit sei hier der Agnostizismus exakter definiert. Im Abschnitt Unterlegenheit der Religion bezeichnete ich Agnostiker als Atheisten, die sich nicht trauen, sich zu ihrem Atheismus zu bekennen. Das ist meines Erachtens meist zutreffend.

In der üblichen Lesart aber sind das Menschen, die auf die Feststellung Wert legen, dass die Frage nach Existenz ⁄ Nicht-Existenz Gottes nicht mit letzter Sicherheit entschieden werden kann.

Diese Feststellung ist korrekt. Es ist aber auch richtig, dass die Wahrscheinlichkeit für die Existenz Gottes die gleiche Größenordnung hat wie die Wahrscheinlichkeit von Russells Teekanne.

Nur am Rande sei hier erwähnt, dass Agnostizismus noch differenziert werden kann, etwa in

agnostischen Atheismus:
Ich glaube an keinen Gott, kann dessen Nicht-Existenz aber nicht beweisen.

versus

agnostischen Theismus:
Ich glaube an Gott, kann dessen Existenz aber nicht beweisen.

oder in

starken Agnostizismus:
Die Existenz Gottes ist für alle Zeiten für alle Menschen nicht beweisbar.

versus

schwachen Agnostizismus:
Ich persönlich kann die Existenz Gottes derzeit nicht beweisen.

Eine bemerkenswerte Position ist der Ignostizismus. Ihm habe ich einen Exkurs angedeihen lassen.



… und wie ordnet sich der Autor selbst ein?

Einer meiner Leser merkte an, dass ich mich hinsichtlich der diversen -ismen nicht eingeordnet habe. Er hat damit sicher nicht Unrecht. Obwohl ich hoffe, dass das in jeder Zeile dieses Opus deutlich wird, will ich versuchen, das hier nachzuholen. Ich tue das, indem ich die meine Position gegenüber den Begriffen präzisiere – und sei es nur der Wiederholung und Verdeutlichung willen:

Atheismus

pro: Ich negiere nachdrücklich die Existenz eines oder gar mehrerer Götter. Das mache ich einerseits, weil Gott das für mich denkbarste Minimum an Evidenz darstellt, anderseits, weil durch diesen Wahn so ungeheures Leid erzeugt wurde, wird und werden wird.
contra: Ich lehne die polemische Unterstellung eines Mankos ab.
Atheismus im Sinne einer bloßen Negation der Existenz Gottes ist eine unbefriedigende Position. Den Hyperthesen der Religion ist etwas entgegenzusetzen, etwa der Evolutionäre Humanismus und eine naturwissenschaftliche und damit evidente Perspektive.

Agnostizismus

pro: Selbstverständlich ist es nicht möglich, die Nicht-Existenz wovon auch immer zu beweisen – auch mir nicht. Alles Fakten-Wissen besteht vorbehaltlich der Widerlegung, ist also nie endgültig – sehr im Gegensatz zu religiösem Wissen. (Auch das macht übrigens die Unterlegenheit der Religion aus.)
contra: Die Position des Agnostizismus ist mir zu soft, zu weichgespült. Die Annahme der Existenz des jüdischen / christlichen / muslimischen Gottes ist so absurd wie die des Fliegenden Spaghettimonsters oder die von Russells Teekanne.

Ignostizismus

pro: Man sollte schon wissen, wovon man spricht.
contra: Es ist mir ein Bedürfnis, Stellung zu beziehen – auch wenn die Fragestellung dürftig ist.

… was denn nun?

Ich beziehe, wie ich meine, klar Stellung:


siehe:

Text

Unterlegenheit der Religion

Exkurse

Dogmatismus des Atheismus

Ignostizismus

Stalin

Fisch